Am Donnerstag dem 26.04.2018 wurden im Rathaus 10 Ideen des Ideenwettbewerbes über die zukünftige Nutzung des Fohlenhofes („Dorf in der Stadt“) ausgezeichnet.

Insgesamt sollen 101 Ideen in den Themenfeldern „Bebauung, öffentliche Einrichtungen“, „Kulturelle Einrichtungen (incl. Sport)“, „Natur erhalten, Bauernhof, Gastronomie, Bildung“ und „sonstiges“ eingelangt sein. Wie viele Ideen in den jeweiligen Kategorien eingereicht wurden, ist nicht bekannt.

Den Ansprachen von Stadtrat DI Dinhobl und DI Schweighofer bei der Urkundenüberreichung konnte entnommen werden, dass alle 101 Ideen nun in den Stadtentwicklungsprozess einfließen werden, die 10 prämierten in besonderer Weise.

Durch die Vertreter der Stadt wurden insgesamt 10 Ideen prämiert, die lt. Angaben der Stadt zum Charakter eines Dorfes passen. Angeführt wurde, dass die Identität des Dorfes durch ökologisches und ressourcenschonendes Bauen und Wohnen geschaffen werden soll. Vorschläge die eine weitere Bebauung ausschließen wie z.B. eine weitere landwirtschaftliche Nutzung des Areals ev. auch kombiniert mit Erholung und Bildung, wurden nicht ausgewählt. Somit bedauert die IG „Akademiepark für alle“, dass die Stadtregierung offensichtlich weiter an dem Gedanken einer Verbauung des Fohlenhofareals festhält.

DI Regina Halbwidl von der IG dazu:„ Positiv ist, dass die Stadt von der Idee der reinen Wohnverbauung wie sie bei ihren Umwidmungsplänen im Herbst 2016 vorgesehen war, etwas abgerückt istund nun auch Ideen mit ökologischen und nachhaltigen Bezug zulässt. Schade finde ich allerdings, dass kein einziges der eingereichten Projekte mit landwirtschaftlicher Nachnutzung oder kombinierter landwirtschaftlicher Nutzung Beachtung fand. Eine Sanierung der bestehenden Gebäude und Wieder-Nutzung im landwirtschaftlichen Sinn  wäre ressourcenschonend, würde keine Umwidmung des Areals erfordern, an die historische Bedeutung und Geschichte des Areals anknüpfen und das Areal für die Öffentlichkeit erhalten. Ökologisch oder nicht: die Stadtregierung scheint derzeit noch immer nicht bereit zu sein, die Idee der Umwidmung und Verbauung für immer loszulassen, um der Bevölkerung das größte und schönste Naherholungsgebiet zu sichern, das Wiener Neustadt hat.“

Mag. Irene Zvieger dazu:„ Urbane Landwirtschaft ist in viele Groß- und Kleinstädten rund um den Globus ein ganz aktueller Trend. Weltweit lassen Städte gerade über Studien prüfen wie bzw. in welchem Grad eine Versorgung der Stadtbevölkerung  mit Anbauflächen rund um die Stadt oder in der Stadt möglich ist. Wr. Neustadt wäre hier in der besonderen Lage mit dem Fohlenhof und einer zukunftsweisenden BIO-Landwirtschaft /-forschung/-bildung im Akademiepark an diesen weltweiten Trend anzuschließen. Warum werden solche zukunftsweisende Trends nicht mitgedacht und weiter am Gedanken einer Verbauung zu Wohnzwecken festgehalten?“

Ingrid Pogacnik und Dr. Theres Stickler (IG, beide unter den Urkundenträgerinnen): „Unsere Ideen beziehen sich, wie viele andere der prämierten Ideen nur auf die bereits derzeit verbaute Fläche!  Es ist uns wichtig, dass der unverbaute Teil des Fohlenhofareals auch weiterhin in seinem Naturzustand und für die Öffentlichkeit erhalten bleibt. Wir lehnen jede weitergehende Verbauung strikt ab.“

DI Karoline Kárpáti dazu: „ Es wäre wichtig zu erfahren, wie viele Projekte in welchem Cluster eingereicht wurden. Anhand der Anzahl in den einzelnen Clustern könnte man erkennen, welche Nutzung sich die Bevölkerung für das Areal wünscht. Die IG ist jedenfalls ist für den Erhalt aller Grünräume und gegen jegliche weitere Verbauung im Park!“

GenMjr iR  Johann Pucher: „Was soll ein künstliches Dorf in der Stadt? Und das noch dazu in einem Erholungsraum, um den uns viele Städte beneiden. Andere Städte schaffen neue Grünräume und Parkanlagen, Wr. Neustadt ganz im Gegenteil ist offenbar auf dem besten Weg, schützenswerten Erholungsraum unwiederbringlich zuzubauen!“

Info zur Bürgerinnenbeteiligung STEP 2030: Durch die Stadt wurde kürzlich der Zeitraum, innerhalb dessen die Bevölkerung von Wr. Neustadt ihre Vorschläge und Anregungen in den STEP (mittels Karte analog und digital) einbringen kann, um ein Monat bis Ende Mai verlängert.

http://www.wiener-neustadt.at/step-wn-2030/beteiligung

Dies bietet uns als Bevölkerung von Wr. Neustadt die Möglichkeit sich innerhalb des Prozesses zum STEP 2030 vermehrt für den Erhalt der Grünräumen in Wr. Neustadt  – im Besonderen am Fohlenhofareal – einzusetzen.

Außerdem laden wir herzlich am 26. Mai (Treffpunkt 10:15 beim BORG) zu eine Kundgebung „Stopp dem Bodenverbrauch“ ein. Diese wird organisiert von Attac Regionalgruppe Wiener Neustadt, der Radlobby und der Interessensgemeinschaft Akademiepark für alle.

Presseaussendung zur Urkundenüberreichung Ideenwettbewerb „Dorf in der Stadt“

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